Stärkung des Klimaschutzes durch digitale Visualisierung: Neuseelands Umweltministerium als Vorreiter

Das benutzerfreundliche Proof-of-Concept vereint historische Aufzeichnungen und mündliche Überlieferungen der Ngāti Toa mit den leistungsstarken Werkzeugen für maschinelles Lernen von Microsoft. Ziel ist es, die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf den Kenepuru-Bach im Laufe der Zeit zu analysieren und mögliche Szenarien für die Zukunft zu prognostizieren.

Die Bewältigung des Klimawandels stellt die Welt vor enorme Herausforderungen, insbesondere durch den Mangel an präzisen und zugänglichen Daten. Da Daten in der Cloud eine immer zentralere Rolle spielen, ist der Zugang zu zuverlässigen und sicheren Umweltdaten entscheidender denn je – doch diese Verfügbarkeit bleibt aktuell eine große Hürde.

Die Reise zur Netto-Null-Forschung

Ein fragmentiertes Umweltüberwachungssystem mit erheblichen Lücken in Daten und Wissen erschwert die Wahrnehmung unserer kollektiven Verantwortung für die Umwelt in Aotearoa. Der neuseeländische Umweltbeauftragte Simon Upton betonte 2019 in seinem BerichtFocusing Aotearoa New Zealand’s Environmental Reporting System”: „Große Lücken in Umweltdaten und -wissen beeinträchtigen unser Verständnis der Umwelt – und das, obwohl die Dringlichkeit zu handeln noch nie so groß war.“

Microsofts eigene Studie Journey to Net Zero research befragte rund 800 neuseeländische Unternehmen und stellte fest, dass die fehlenden Daten von präzisen Emissionsmessung und Auswirkungen das Haupthindernis für unsere kollektiven Dekarbonisierungsbemühungen ist.

Maßnahmen ergreifen

Ein Beispiel für den Beitrag der Technologiebranche zeigt die Zusammenarbeit von Microsoft, dem Umweltministerium (MfE), Mana Whenua, der Aware Group (ein HSO-Unternehmen), dem Open Data Institute und drei lokalen Behörden (Wellington, Porirua und Greater Wellington). Gemeinsam entwickelten sie ein Proof-of-Concept, das die historischen Veränderungen des Te Awarua-o-Porirua (Hafen-Einzugsgebiet) und des Kenepuru-Bachs visualisiert. Ziel war es, aufzuzeigen, wie Technologie den Blick der Neuseeländer auf Umweltveränderungen, deren Bedeutung für sie und Reaktionen darauf verändern kann.

Die Auswirkungen des Klimawandels sind in Neuseeland deutlich spürbar. Jüngste Überschwemmungen in Tairawhiti bei denen ein Urupā (Bestattungsstätte) unterspült wurde, oder Ernteausfälle durch steigende Temperaturen zeigen, dass der Klimawandel kein entferntes Problem ist, sondern die Küsten von Aotearoa erreicht hat – er betrifft uns hier und jetzt. Die Technologie-Community hat eine Verantwortung, sich diesen Herausforderungen zu stellen.

Die Technologien der digitalen Ära bieten die Möglichkeit, die Welt zu verbessern. Insbesondere Cloud-Technologien können revolutionieren, wie wir Daten nutzen, zugänglich machen und teilen. Mit den Möglichkeiten der Cloud können Gemeinschaften und Einzelpersonen in Neuseeland besser verstehen, wie sich ihr Handeln auf die Umwelt auswirkt, und darauf basierend die richtigen Entscheidungen treffen.

Das benutzerfreundliche Proof-of-Concept kombinierte historische Aufzeichnungen und mündliche Überlieferungen der Ngāti Toa mit den Werkzeugen für maschinelles Lernen von Microsoft. So wurde untersucht, wie sich menschliche Aktivitäten im Laufe der Zeit auf den Kenepuru-Bach ausgewirkt haben, und wie diese in der Zukunft aussehen könnten.

Obwohl die meisten Neuseeländer die Bedeutung von Umweltmaßnahmen verstehen, ist es oft schwer zu vermitteln, wie dringlich die Probleme und wie unmittelbar die Auswirkungen sind. Damit die Menschen fundierte Entscheidungen in Bezug auf Infrastrukturentwicklung und Ressourcenmanagement treffen können, braucht es eine Plattform, die schnell und benutzerfreundlich Wissen aus verschiedenen Quellen bereitstellt und die Menschen befähigt, zum Wohle der Umwelt zu handeln.

Mit dem Proof-of-Concept-Visualisierungsmodell konnten wir zeigen:

  • Wie Daten an einem bestimmten physischen Ort genutzt werden können, um die realen und potenziellen Auswirkungen des Klimawandels im Hinblick auf die Ressourcen- und Infrastrukturmanagements anzugehen.

  • Wie offene, zugängliche und leicht zu integrierende Daten zeitnahe und bessere Entscheidungen für Menschen und Umwelt ermöglichen.

  • Was technologisch und gesellschaftlich möglich ist, um ein widerstandsfähiges und ganzheitliches System aufzubauen.

  • Transformative Ansätze, um die Fragmentierung unseres derzeitigen Systems zu überwinden – insbesondere das Problem isolierter Datensätze und begrenzten Datenzugangs. 

„Unser Ziel war es, eine digitale Visualisierung zu entwickeln und zu erforschen, wie das Wissen der Mana Whenua und Daten aus verschiedenen Quellen kombiniert werden können, um eine ganzheitliche Entscheidungsfindung zu ermöglichen – darüber, was wir der Umwelt entnehmen, wie wir sie schützen und was wir ihr zurückgeben.“

Natasha Lewis Deputy Secretary, Strategy and Stewardship at MfE

Kollaboration und Kombination

Die Ziele des Projekts basierten auf dem Konzept des Planetarischen Computers von Microsoft - ein globales Portfolio von Anwendungen, die Billionen von Datenpunkten miteinander verbinden und mit Hilfe künstlicher Intelligenz Umweltdaten zu praktischen Informationen über die aktuellen Ökosysteme der Erde zusammenführen.

Inspiriert vom Planetarischen Computer ist dieses kollaborative Proof-of-Concept ein herausragendes Beispiel dafür, wie Daten durch Visualisierung besser zugänglich gemacht werden können, um das Bewusstsein und das Verständnis der Öffentlichkeit zu fördern. Es zeigt auch, dass die Zusammenarbeit zwischen zentralen Interessengruppen eines der effektivsten Werkzeuge ist, um den Klimawandel zu bekämpfen.

Wenn wir von wichtigen Interessengruppen sprechen, muss jeder einbezogen werden, der zur Diskussion über die Klimakrise und ihre Auswirkungen beitragen kann. In der Vergangenheit wurden die Mana Whenua in datenwissenschaftlichen Projekten häufig übersehen, obwohl sie oft tiefere Einblicke in unsere Interaktionen mit der Umwelt und deren Konsequenzen haben als viele andere. Wie Ngāti Toa Rangatira Robert McClean betont:

„Die Stimme der Mana Whenua muss in jedem Licht erstrahlen, und die Geschichte und Erfahrung der Ngāti Toa muss in den Vordergrund gerückt werden. Dies erfordert mehr Informationen als die bestehenden Online-Quellen, da die heutigen Kartierungssysteme von den Vermessungsregimen der Kolonialregierung entwickelt und dominiert wurden.“

Gemeinsame Anstrengungen

Wenn Organisationen ihre Kräfte bündeln, können sie weit über das hinausgehen, was sie allein erreichen könnten. Es war uns eine große Ehre, Teil dieses zukunftsweisenden Projekts zu sein, und wir hoffen, dass dieses Proof-of-Concept in Zukunft zu einer noch größeren Initiative heranwächst. Bianca Ellery, Chief Operations Officer, betonte:

„Die Aware Group ist sehr stolz darauf, als Anbieter für ein so kritisches Thema, das jeden von uns betrifft, engagiert zu werden. Das von uns entwickelte Proof-of-Concept ist eine innovative Lösung, die eine Vielzahl von Interessengruppen miteinander verbindet, sowie Partnerschaften und Perspektiven der Mana Whenua unterstützt, um bessere Umweltergebnisse zu erzielen. Unser Ziel ist es, zu zeigen, was mit einer gemeinsamen Vision eines Datenökosystems für alle Neuseeländer erreicht werden kann.“

Diess Projekt verdeutlicht, was wir erreichen können, wenn Daten zugänglich und gemeinsam genutzt werden. Wir hoffen, dass dieses Beispiel andere Unternehmen dazu inspiriert, sich ebenfalls für offenen Datenzugang und wirkungsvolle Forschung einzusetzen – zum Wohl aller Mitglieder der Gesellschaft. Die Schaffung eines lebendigen und greifbaren Bildes von der Gesundheit unseres Planeten hat das Potenzial, die Gesellschaft nachhaltig zu prägen. Der Nutzen solcher Initiativen macht es unverzichtbar, ähnliche Projekte fortzuführen und durch gemeinsame Anstrengungen mehr zu erreichen, als eine einzelne Organisation allein leisten könnte.

Mit ihrem starken Engagement für Nachhaltigkeit und ihrem Fachwissen über neue Technologien will die Aware Group in Zusammenarbeit mit vielen fantastischen Organisationen und Einzelpersonen zum Klimaschutz beitragen. Wir freuen uns darauf, in Zukunft weitere Projekten zu realisieren, um unsere Welt zu einem besseren Ort zu machen.

„Wir sind sehr stolz darauf, als Anbieter für ein so kritisches Thema engagiert zu werden. Das von uns entwickelte Proof-of-Concept ist eine innovative Lösung, die eine Vielzahl von Interessengruppen miteinander verbindet und die Perspektiven der Mana Whenua unterstützt, um bessere Umweltergebnisse zu erzielen. Wir wollen aufzeigen, was mit einer gemeinsamen Vision eines Datenökosystems für alle Neuseeländer erreicht werden kann.“

Bianca Ellery Chief Operations Officer bei HSO (Aware Group)

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