Spot bei TVNZ’s Seven Sharp
Christ Church Cathedral Reinstatement Project
Der Roboterhund, der das Christ Church Cathedral Reinstatement Project unterstützt
Im Christ Church Cathedral Reinstatement Project setzt ein hochmoderner Roboterhund neue Maßstäbe: „Spot“, entwickelt von Boston Dynamics, spielt eine zentrale Rolle bei der Wiederherstellung der ikonischen Christ Church Cathedral in Neuseeland. Mit fortschrittlicher Technologie sammelt Spot präzise Daten aus schwer zugänglichen Bereichen, um die Sanierung dieses denkmalgeschützten Gebäudes zu unterstützen.
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Die Herausforderung: Erdbeben und ihre Folgen
Im Jahr 2011 erschütterten mehrere verheerende Erdbeben die Stadt Christchurch. Sie forderten über 180 Menschenleben und verursachten Schäden in Milliardenhöhe. Besonders betroffen war die Christ Church Cathedral, ein Symbol der Stadt, das seit über einem Jahrzehnt unbenutzbar und zu instabil ist, um betreten zu werden.
Das Projektteam hat jedoch inzwischen neue, kreative Wege gefunden, um die Stabilität des Gebäudes zu analysieren und auf das Ziel hinzuarbeiten, es zu sichern und wieder für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Das Projektteam und die Technologiepartner
Das Christ Church Cathedral Reinstatement Project vereint Expertenteams aus verschiedenen Disziplinen, um die Kathedrale wiederherzustellen. Beteiligt sind die gemeinnützige Organisation Christ Church Cathedral Reinstatement Limited, das Architekturbüro Warren and Mahoney, das Bauunternehmen Naylor Love, die Statikexperten von Holmes Consulting LP, sowie die Kostenmanagement-Spezialisten von Rawlinsons. Für die entscheidende Stabilisierungsphase erhielt Naylor Love den Zuschlag.
Im Juni 2021 wurde die Aware Group – ein Tochterunternehmen von HSO – eingeladen, modernste Technologien einzubringen, um das ehrgeizige Ziel zu unterstützen. Besonders bedeutend war der Einsatz von Spot, einem Roboterhund von Boston Dynamics, den die Aware Group seit über 18 Monaten einsetzt. Dank seiner fortschrittlichen Fähigkeiten konnte Spot Daten aus dem Inneren der Kathedrale sammeln – einem Bereich, der bis zur Stabilisierung für Menschen viel zu gefährlich war.
Entwickelt von Boston Dynamics
Der Roboterhund Spot, entwickelt vom US-Unternehmen Boston Dynamics, wurde speziell dafür konzipiert, unsichere oder schwer zugängliche Umgebungen zu erkunden. Die von Trümmern übersäte Christ Church Cathedral bot daher die ideale Testumgebung für diese innovative Technologie. Mit Technologie im Wert von 192.000 Dollar ausgestattet, bewegte sich Spot sicher durch die beschädigte Kathedrale und sammelte mithilfe fortschrittlicher KI-Technologien, darunter Gebäudescanner, Kameras, IoT-Sensoren und Laser, essenzielle Daten für das Projektteam.
Besonders wertvoll waren die präzisen Informationen über die Dimensionen und Schäden im kritischen Kreuzungsbereich des Bauwerks. Diese Daten ermöglichten es dem Team, den inneren Zustand der Kathedrale besser einzuschätzen und die notwendigen Schritte für die Wiederherstellung zu planen. Doch Spot auf diesen Einsatz vorzubereiten, stellte sich als eine Herausforderung heraus, die weit mehr erforderte als nur technische Expertise!
Die Vorbereitung von Spot
Die Einsatzbereitschaft von Spot in der Christ Church Cathedral sicherzustellen, stellte das Team vor erhebliche Herausforderungen. Die größte Sorge war, die Stabilität der Wi-Fi-Verbindung zu gewährleisten. Ein Verbindungsabbruch hätte verheerende Folgen gehabt: Spot wäre in der instabilen Kathedrale gefangen und ein Rettungseinsatz praktisch unmöglich gewesen. Um dieses Risiko auszuschließen, musste jede Verbindung zwischen dem Roboterhund und seinem Steuerungsteam absolut verlässlich sein.
Das massive Mauerwerk der Kathedrale mit über 1,2 Meter dicken Säulen erwies sich als Hindernis für Funksignale. Zudem erschwerten die Sicherheitsvorschriften die Platzierung eines Senders in ausreichender Nähe. Die Lösung bestand darin, Spot mit einem wetterfesten, hochleistungsfähigen Funksystem auszustatten, das die gesamte Fernkommunikation sicherstellen konnte. Ergänzend dazu kam eine drahtlose Richtantenne zum Einsatz, die das Signal direkt auf Spot fokussierte, um Störungen durch die Vielzahl anderer drahtloser Geräte in der Umgebung zu minimieren.
Das Zusammenspiel dieser Maßnahmen ermöglichte eine zuverlässige Steuerung selbst in den einzigartigen Bedingungen der Kathedrale. Für den Fall, dass die Verbindung trotz der Upgrades abreißen sollte, aktivierten die Ingenieure der Aware Group Spots integrierte Auto-Return-Funktion. Damit konnte der Roboter autonom zu seinem Ausgangspunkt zurückkehren, indem er seinen Weg anhand der zuvor zurückgelegten Schritte rekonstruierte.
Spot: Ein Roboterhund mit Mission
Spot zeigte sein Potenzial als unersetzbares Hilfsmittel, indem er detaillierte Daten für das Projektteam sammelte. Nachdem das Team eine Kamerahalterung per 3D-Druck angefertigt und auf die Spezifikationen von Warren und Mahoney abgestimmt hatte, montierte es den Leica BLK360-Gebäudescanner auf Spots Rücken. Dieses hochmoderne Gerät, das für seine außergewöhnliche Präzision bekannt ist, erstellte hochauflösende 360-Grad-Bilder und erfasste eine farbige Punktwolke des Innenraums der Kathedrale. Dadurch konnte das Team das Bauwerk erstmals in 3D nachbilden.
Für jeden Scan musste Spot etwa fünf Minuten regungslos an Ort und Stelle verweilen, bevor er zum nächsten Bereich navigierte. So entstanden einzigartige Scans, die das Gebäude von Grund auf dokumentierten – eine bislang unerreichte Datentiefe.
Da die Mission von vielen Herausforderungen geprägt war, führte die Aware Group intensive Tests und Trainingsläufe durch. Die Erfahrungen aus einem früheren Projekt mit Genesis Energy im Kraftwerk Huntly erwiesen sich als hilfreich: Das Kraftwerk bot komplexe Bedingungen, darunter unterschiedliche Oberflächen, schwer zugängliche Bereiche und Kommunikationsprobleme – ähnlich wie in der Kathedrale.
Im Juni testete das Team im Kraftwerk Spots Fähigkeiten auf Kohlehaufen, um sein Verhalten auf weichen Oberflächen zu analysieren – vergleichbar mit dem bis zu 100 mm tiefen Taubenguano in der Kathedrale. Es überprüfte die Konnektivität in Bereichen mit starken Störungen, ähnlich den Bedingungen in der Kathedrale, und testete Sicherheitsmaßnahmen wie die Auto-Return-Funktion und eine physische Leine. Letztere erwies sich jedoch angesichts der zahlreichen Hindernisse als unpraktisch.
Die Tests waren insgesamt sehr erfolgreich und gaben dem Team wertvolle Einblicke, was bei der eigentlichen Mission zu erwarten war. Die Aware Group ist Genesis für ihre Unterstützung und Zusammenarbeit bei dieser entscheidenden Vorbereitungsphase sehr dankbar.
Spot bei TVNZ’s Seven Sharp
Spot, den Projektleiter Keith Paterson treffend als „Säugetier mit künstlicher Intelligenz“ bezeichnet, mag auf den ersten Blick durch sein außergewöhnliches Design etwas einschüchternd wirken. Doch sein freundliches Auftreten und seine innovativen Fähigkeiten machen ihn zu einem faszinierenden Gast – auch in der Welt der Medien.
Hilary Barry und Jeremy Wells hatten jedenfalls keine Scheu, Spot persönlich kennenzulernen, als dieser im Studio von TVNZ vorbeischaute. In der Sendung Seven Sharp wurde Spot zum Star, als er sich frei durch das Studio bewegte und dabei für Begeisterung sorgte. Wells verlieh ihm sogar den Spitznamen „Leslie“, was die lockere Atmosphäre während des Auftritts unterstrich.
In einem begleitenden Interview erklärte Chief Commercial Officer, Travis Corrie, welche wichtige Rolle Spot bei der Stabilisierung und Restaurierung der historischen Christ Church Cathedral spielt. Der Roboterhund beeindruckte nicht nur durch seine technischen Fähigkeiten, sondern auch durch die visionäre Technologie, die hinter seiner Entwicklung steckt.
Spot bei TVNZ’s Seven Sharp
Christ Church Cathedral Reinstatement Project
Ein Blick in die Zukunft der Robotik
Wir sind Warren and Mahoney sowie Christ Church Cathedral Reinstatement Limited äußerst dankbar für die Gelegenheit, Spot in einer realen Anwendung einzusetzen und seine außergewöhnlichen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Dieses Projekt war ein Paradebeispiel dafür, wie innovative Technologien genutzt werden können, um Herausforderungen zu bewältigen, die zuvor als unlösbar galten. Der Einsatz von Spot in einem so ikonischen und zugleich anspruchsvollen Gebäude war nicht nur ein technischer Meilenstein, sondern auch eine Premiere in der Restaurierungsgeschichte.
Mit dieser Erfahrung im Rücken sind wir gespannt darauf, wie wir fortschrittliche Robotik in zukünftigen Szenarien einsetzen können. Die Möglichkeiten scheinen endlos – und wir freuen uns darauf, diese Grenzen weiter zu verschieben.
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